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Gender Mainstreaming im Sport

Gender 

 Der aus dem Englischen stammende Begriff Gender bezeichnet das soziale oder anerzogene Geschlecht. Es umfasst Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in einer Gesellschaft oder Kultur für ein bestimmtes Geschlecht typisch sind, als normal angesehen und erwartet werden (z.B. Kleidung, Beruf, Sportarteninteresse, Verhalten, …). Gender ist im Gegensatz zum biologischen Geschlecht (sex) "erlernt" und variiert von Kultur zu Kultur sowie im Wandel der Zeiten. Es ist daher nicht unbedeutsam, wie Gesellschaften diese Zuschreibungen vornehmen und welche Möglichkeiten den Geschlechtern dadurch eröffnet werden.

Da es in der deutschen Sprache keine eigene Bezeichnung für das soziale Geschlecht gibt, hat sich der Begriff Gender in unserer Sprachkultur durchgesetzt.

Gender Mainstreaming

Gender in den Mainstream ("Hauptstrom") und somit zu einem zentralen Bestandteil bei allen Entscheidungen und Prozessen zu machen, ist das zentrale Verständnis von Gender Mainstreaming. Der Begriff bezeichnet das Anliegen, die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen durchzusetzen. Er wurde erstmalig 1984 auf der 3. UN-Weltfrauenkonferenz in Nairobi diskutiert und auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking propagiert.  Bekannt wurde Gender Mainstreaming insbesondere dadurch, dass der Amsterdamer Vertrag 1997/1999 das Konzept zum offiziellen Ziel der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union machte. Gender Mainstreaming ist damit keine Modeerscheinung, sondern eine politische Vorgabe, auf die sich alle EU-Staaten geeinigt haben, um überall in der Europäischen Union strukturelle Benachteiligungen zwischen den Geschlechtern zu beseitigen.

Im Gegensatz zu expliziter Frauenpolitik sollen dabei "beide" Geschlechter gleichermaßen berücksichtigt werden. Gender Mainstreaming fragt, welche Auswirkungen eine Maßnahme auf Männer und  Frauen hat und welche Strukturen ungleiche Chancen begünstigen. Um Veränderungen und Verbesserungen alter Strukturen zu erreichen, muss die geschlechterbezogene Sichtweise überall berücksichtigt werden:

  • in allen Politikbereichen
  • in allen Phasen von Planung und Entscheidung
  • durch Einbeziehen aller Beteiligten

 Gender Mainstreaming bedeutet daher für alle politischen Prozesse:

  • konsequente Organisation und Reorganisation, damit Benachteiligungen sichtbar und verändert werden können - die "Norm" gibt es nicht. Alle politischen Prozesse müssen mit geschlechterpezifischen Angaben versehen werden
  • sichtbare Verbesserung der Rahmenbedingungen anzustreben, um Benachteiligung zu vermeiden
  • rasche Entwicklung von Modellen zur Beseitigung von Benachteiligungen, damit Erkenntnisse gewonnen werden können
  • sorgfältige Evaluierung, damit die Modelle standardisiert und die Ergebnisse und Methoden verbreitet werden können.

 

Gender Mainstreaming im Sport

Sport fördtert die Persönlichkeit, die Gesundheit sowie das soziale Zusammenleben auf nationaler und internationaler Ebene. Deshalb ist es wichtig, dass alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen von Sportangeboten profitieren können.

Gleichstellungsfragen sind zum Beispiel Folgende:

- Sind Frauen und Männer gleichermaßen bei den Nutzenden von Breitensport vertreten oder haben sie verschiedene sportliche Interessen entwickelt, die auf unterschiedliche Angebote stoßen?

- Werden Hochleistungssportler und Hochleistungssportlerinnen gleichermaßen vom Staat gefördtert und in Gremien gehört?

- Wie werden Sportlerinnen und Sportler in der Öffentlichkeit beachtet?

- Welche Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit verkörpern Breiten- und Hochleistungssport?

Österreich und der österreichische Sport haben sich daher verpflichtet, Gender Mainstreaming in der nationalen und Sportpolitik umzusetzen. Ein umfassendes Konzept zur Einführung von Gender Mainstreaming in die Sportförderung ist in Ausarbeitung, um Strukturen, die zu ungleichen Chancen führen, zu identifizieren und Maßnahmen zu setzen, damit Mädchen und Frauen, Buben und Männer im Sport ein Handlungsfeld einer gleichberechtigten Teilhabe finden können.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Mainstreaming

http://www.gendermainstreaming.at/GM/index.html

http://www.sport.austria.gv.at/site/4207/default.aspx



Sportministerium